Sippenhaftung
Strobl vergiftet die Atmosphäre

Dagenbach: CDU treibt den Feinden der Demokratie die 'Hasen in den Stall'

Walter Sittler in Sippenhaftung? >

Das Verhalten des baden-württembergischen CDU-Generalsekretärs und Mitglied des Deutschen Bundestages, Thomas Strobl, im Fall des Stuttgart21-Gegners Walter Sittler offenbart nach Ansicht des Vorsitzenden der Bürgerbewegung PRO Baden-Württemberg, dem Heilbronner Stadtrat Alfred Dagenbach, die Nervosität und zugleich die Ungezügeltheit der CDU in der Behandlung einfachster demokratischer Spielregeln.
"Persönlich hat sich Thomas Strobl mit diesem Schuß über das Ziel hinaus keinen Gefallen getan und seine Äußerungen zu Recht zurücknehmen müssen. Daß ausgerechnet die Partei, die selbst genügend Persönlichkeiten mit brauner Vergangenheit schon in höchste Ämter entsandt hat, sich in der Anprangerung solcher Tendenzen bis hin nur Diffamierung besonders hervortut, ist nichts Neues. Daß aber einer ihrer exponiertesten Vertreter derart über das Ziel hinausschießt und dies auf die Ebene der Sittenhaftung bringt, ist untragbar. Würde man diesen Maßstab bei der CDU anlegen, so sähe es dort sehr dunkelbraun aus", so Dagenbach.
Das von Strobl gegen Sittler vorgetragene "mangelnde Demokratieverständnis" falle damit auf ihn und seine Parteigänger selbst zurück: "Es ist insbesondere das Unvermögen seiner eigenen Mitstreiter, mit den berechtigten Sorgen der Bürger nicht nur im Falle von 'Stuttgart 21' umzugehen. Wer einen so massiven Protest aus der bürgerlichen Mitte nicht ernst nimmt und deren Anliegen in arroganter Weise abserviert, treibt damit letzten Endes den daraus Honig saugenden Feinden unserer auch auf das Demonstrationsrecht basierenden Demokratie die sprichwörtlichen Hasen in den Stall und demontiert die demokratischen Freiheitsrechte. Wer zudem wie er die Friedenspflicht anmahnt, sollte kein so kurzes Gedächtnis haben und sich erinnern, daß diese Friedenspflicht als erstes von jenen gebrochen wurden, die erst den Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs abreißen ließen und dann noch illegal Bäume fällen ließen. Strobl sollte wie auch seine baden-württembergischen Gesinnungsgenossen einfach einmal zur Kenntnis nehmen, daß die CDU nicht Staatspartei ist und Baden-Württemberg nicht ihr und ihrer spendablen Lobby, sondern den Bürgern des Landes gehört. Oder ist diese schlimme Entgleisung des Generalsekretärs etwa nur das Ergebnis einer mit seinen zahlreichen Ämtern völlig überforderten Person?"

 


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