Bürger helfen Bürgern

Initiativen der Stadträte

lfred Dagenbach MdL aD und Michael Seher

abgefragt  am 21.8.2023 
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Ihr Anliegen mitteilen

An den Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn

 

 

* 23.070

Multiresistente Keime


Sehr geehrter  Herr Oberbürgermeister,


Im Kampf gegen Krankenhauskeime gelten die Niederlande als vorbildlich.
Dort liegt die Infektionsrate wesentlich niedriger als in Deutschland. Grund dafür soll sein, da´in den Niederlanden eine konsequente Umsetzung von zielgerichteten Präventionsmaßnahmen stattfindet, insbesondere auch bei der Neuaufnahme von Patienten.
Berichten zufolge ist seit Beginn des Ukrainekrieges die Infektionsrate in deutschen Krankenhäusern deutlich angestiegen. 

Dazu wird um Beantwortung folgender Fragen gebeten:

1. Welche Stellung hat die Prävention im Vergleich zu den niederländischen  Maßnahmen in den SLK-Kliniken;

2. welche Maßnahmen ergreifen die SLK-Kliniken zur Prävention, insbesondere bei Neuaufnahmen:

3. wie ist die Entwicklung der Zahl der Erkrankungen in den letzten 5 Jahren in den SLK-Kliniken;

4. wie viele Todesfälle gab es in den letzten 5 Jahren jeweils infolge der Erkrankung durch multiresistente Keime;

5. welche Maßnahmen zur Verringerung der Infektionszahlen werden in welchem Zeitrahmen mit welchem Kostenaufwand ergriffen?


Im Rahmen einer nachhaltigen und sparsamen Haushaltsführung und einer umweltfreundlichen Reduzierung des Papierverbrauchs bitten wir um Abhilfe, Stellungnahme und Rückantwort per zeit- und kostensparenden einfachem eMail. 

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen


   

 

Alfred Dagenbach
Stadtrat
dagenbach@t-online.de

www.pro-heilbronn.de
Tel.: 07131-920500


 
Michael Seher
Stadtrat 

michael.seher@gmx.de

Antworten der Verwaltung

Eingang am
14.9.2023

Eingang nach 21  Tagen

    könnte besser sein

<*>  gerne lassen wir Ihnen eine Stellungnahme unserer SLK-Kliniken Heilbronn GmbH zu Ihren Fragen vom 23.08.2023 zukommen.

1. Welche Stellung hat die Prävention im Vergleich zu den niederländischen Maßnahmen in den SLK-Kliniken

Gesundheitssysteme verschiedener Länder sind hinsichtlich Organisation und Strukturen nicht einfach miteinander vergleichbar. Der im allgemeinen niedrigere Nachweis multiresistenter Erreger im Screening in den Niederlanden ist z.B. auch auf die wesentlich geringere Verordnung von Antibiotika zurückzuführen. In den SLK-Kliniken gibt es zur Organisation, Durchführung und Kontrolle infektionspräventiver Maßnahmen das Institut für Infektionsprävention und Klinikhygiene. Das Institut wird von einer Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin geleitet. Die Institutsleiterin wird in ihrer Arbeit von einer Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, einem klinischen Infektiologen, Apothekerinnen und Hygienefachkräften unterstützt. Damit sind die SLK-Kliniken personell und organisatorisch gut aufgestellt.


2. Welche Maßnahmen ergreifen die SLK-Kliniken zur Prävention, insbesondere bei Neuaufnahmen:

Die Organisation der Klinikhygiene wird in der Bundesrepublik Deutschland im Wesentlichen durch das Infektionsschutzgesetz und die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes und deren Kommissionen festgelegt. Die von diesen Institutionen festgelegten Empfehlungen werden im Haus stringent umgesetzt und durch verschiedene externe Institutionen wechselseitig überwacht und somit durch ein externes Qualitätsmanagement überprüft. Ein Screening auf multiresistente Erreger wird risikobasiert bei Aufnahme durchgeführt. Hinsichtlich des Screenings auf multiresistente Erreger werden bei allen Patienten die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Robert Koch-Instituts (RKI) in unseren Häusern umgesetzt.

3. Wie ist die Entwicklung der Zahl der Erkrankungen in den letzten 5 Jahren in den SLK-Kliniken:

In den vergangenen fünf Jahren ist die Entwicklung bei multiresistenter gramnegativer Erreger positiv – die Zahlen sind rückläufig.

4. Wie viele Todesfälle gab es in den letzten 5 Jahren jeweils infolge der Erkrankung durch multiresistente Keime

In den SLK-Kliniken wurde über die vergangenen fünf Jahre gesehen bei weniger als 0,1 Prozent der Patienten, die im Krankenhaus verstorben sind, ein multiresistenter Erreger nachgewiesen. Ein solcher Nachweis ist nicht ursächlich für den Tod. Eine Zahl von Todesfällen bei denen der Erreger Todesursache war ist nicht vorhanden.

5. Welche Maßnahmen zur Verringerung der Infektionszahlen werden in welchem Zeitrahmen mit welchem Kostenaufwand ergriffen?

Die SLK-Kliniken arbeiten kontinuierlich an der Vermeidung von im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Dazu gehören unter anderem die regelmäßige Erfassung multiresistenter Erreger gemäß den Empfehlungen des RKI, die Erfassung von nosokomialen Infektionen, das Screening bei Patienten mit Risiko für das Vorhandensein multiresistente Erreger, z.B. nach Aufenthalten im Ausland, fortlaufende Schulungen der Mitarbeiter, Compliance-Messungen und Projekte zur Optimierung infektionspräventiver Maßnahmen. Dazu gehören auch regelmäßige Beratungen zur Reduktion des Antibiotikaverbrauchs.

Mit freundlichen Grüßen

In Vertretung
gez. Claus Ehmann
Stadtkämmerei



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