Statement der Stadtwerke Heilbronn zum Bäderbetrieb: Wie alle Badbetreiber kämpfen auch die Heilbronner Bäderbetriebe mit dem massiven Fachkräftemangel im Bereich der Bäderaufsicht.
Leider ist es aus personellen Gründen aktuell nicht möglich, ganztägige Öffnungszeiten an allen fünf Standorten der Heilbronner Bäder gleichzeitig anzubieten.
Daher sind die Bäderbetriebe gezwungen, die Öffnungszeiten zu staffeln.
Zu den Heilbronner Bädern gehören drei Freibad-Standorte, die Neckarhalde, der Gesundbrunnen und das Freibad in Kirchhausen.
Jedes dieser drei Freibäder hat seine individuellen Vorzüge, Schwerpunkte und sein Stammpublikum.
In der Ausgestaltung der Öffnungszeiten versuchen wir auf diese individuellen Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen.
Die Neckarhalde besitzt den großen Vorzug eines durchgängigen 50-Meters Sportbeckens, welches der Gesundbrunnen (Nicht-Schwimmer-Bereich und Schwimmer Bereich in einem Becken) oder Kirchhausen nicht aufweist.
Aus diesem Grund bieten wir unser Frühschwimmer-Angebot in der Neckarhalde an.
Der Gesundbrunnen ist ein besonders schönes Familienbad, mit vielen Wasserattraktionen für Kinder und insbesondere auch vielen Angeboten für Kleinkinder.
Wir gestalten die Öffnungszeiten an diesem Standort für Familien, Kinder und Jugendliche zu besonders attraktiven Zeiten, sprich an den Nachmittagen und an den Wochenenden.
Der frühe Saisonstart am 1.Mai in der Neckarhalde hat auch betriebliche Gründe.
Das Freibad Neckarhalde ist das einzige Freibad, bei dem die Möglichkeit besteht, zusätzlich zu der Sonnenenergie mit einer herkömmlichen Gas-Heizung zu heizen, um auch bei wie aktuell auftretenden frischeren Temperaturen im Mai eine durchgängig angenehme Wassertemperatur zu erhalten.
Diese Möglichkeit bestehen im Gesundbrunnen und Kirchhausen nicht.
Wegen der nach wie vor sehr angespannten Personalsituation bleiben die Öffnungszeiten in den Freibädern Kirchhausen und Gesundbrunnen vorerst eingeschränkt.
Das Bad in Kirchhausen öffnet Montag bis Freitag von 14 bis 20 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen kann von 10 bis 20 Uhr geschwommen werden.
In den Schulferien ist das Bad zusätzlich am Montag- und Freitagvormittag ab 10 Uhr geöffnet.
Auch im Freibad Gesundbrunnen sind die Öffnungszeiten eingeschränkt.
Es öffnet Montag bis Donnerstag von 12 bis 20 Uhr sowie Freitag bis Sonntag von 9 bis 20 Uhr.
Das Soleo Bad muss wegen größerer Betoninstandhaltungsarbeiten rund acht Wochen anstelle von drei Wochen geschlossen bleiben.
Alle drei Freibäder bleiben bis zum Ende der Sommerferien Baden-Württemberg am 10.09.2023 geöffnet.
Sollte das Wetter es zulassen kann in der Neckarhalde gegebenenfalls die Saison nochmals verlängert werden.
Sollte sich die Personalsituation verbessern, streben die Bäderbetriebe an, das Freibad Gesundbrunnen und Kirchhausen auch vormittags früher zu öffnen.
Die Entscheidung für einen eingeschränkten Betrieb der Bäder ist den Stadtwerken nicht leichtgefallen.
Aber die dünne Personaldecke lässt keine andere Wahl.
Zum einen hat sich der Fachkräftemangel in den Bädern nach Corona noch einmal verschärft, und zum anderen fehlt der Nachwuchs beim Ausbildungsberuf Bademeister/in.
Die Bäderbetriebe versuchen derzeit mit zusätzlichen Anreizen das bestehende Personal zu halten neues zu gewinnen.
Darüber hinaus planen die Stadtwerke auch die Kooperation mit den Schwimmvereinen zu vertiefen.
Die Bäderbetriebe sind zudem jederzeit offen für Bewerbungen - auch für Quereinsteiger oder Ferien-Jobber.
Beim Aufsichtspersonal wird allerdings das Rettungsschwimmabzeichen vorausgesetzt.
Insgesamt fehlen den Bäderbetrieben für eine Öffnung aller Bäder derzeit sieben Personen in der Aufsicht, die saisonal eingestellt werden müssen.
Darüber hinaus fehlen zurzeit noch vier Personen an den Kassen für einen durchgängigen Betrieb der Bäder wie in den Jahren vor Corona.
In der Vergangenheit konnten die Bäderbetriebe die Deckungslücke durch Drittfirmen oder saisonale Einstellungen schließen.
Durch die aktuelle Arbeitsmarktlage ist die Situation aber für alle Bäderbetreiber sowohl bei der Personalgewinnung als auch bei Drittfirmen schwieriger geworden.
Jeder Badbetreiber kämpft um das restliche Personal, es kommt unerfreulicherweise bereits heute zu Kannibalisierungseffekten untereinander.
Anhand der dargelegten Gründe können Sie erkennen, dass die Stadtwerke und Ihrer Gremien Ihre Entscheidungen nicht mit der Absicht treffen, Stadtteile zu benachteiligen.
Ebenso versichern können wir, dass keine Schließung des Gesundbrunnens auf der Tagesordnung steht.
Im Gegenteil, der Aufsichtsrat hat erst jüngst in einer seiner Sitzungen im Jahr 2022 sich für den Erhalt des Gesundbrunnens ausgesprochen.
Einer der Gründe für die Entscheidung des Aufsichtsrates sind die Standortvorteile des Gesundbrunnens, die richtigerweise in der Mail von Frau Baio aufgeführt haben.
Die Bäderbetriebe bemühen sich in alle denkbaren Richtungen, um die Personalsituation in den Bädern zu verbessern, so dass die Öffnungszeiten in den Freibädern, einschließlich im Gesundbrunnen, wieder ausgeweitet werden können.
Kurzfristige Verbesserungen können aber ehrlicherweise nicht versprochen werden.
Da Heilbronn eine breite Bäderstruktur vorweist, trifft leider die Personalknappheit am Arbeitsmarkt die Stadtwerke hart, trotz neu geschaffener Anreize bei der Personalgewinnung.
Die genannten Effekte und Problemlagen existieren nicht nur in Heilbronn, sondern landes- und bundesweit.
Der Vorsitzende vom Bund Deutscher Schwimmmeister (BDS) schilderte dies jüngst in einem Zitat gegenüber dem SWR: „Das ist kein regionales Problem, sondern ein allgemeines Problem in Deutschland", sagte Koslowski dem SWR.
In Baden-Württemberg haben gerade die Bäderbetreiber mit einer breiten Struktur besonders Probleme.
So müssen beispielhaft in Stuttgart und Karlsruhe wie in Heilbronn Öffnungszeiten und Bäder geschlossen bleiben.
Siehe Link SWR:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/personalmangel-freibaeder-bw-100.html
Anmerkung:
Speziell zum Thema "Jährlicher Wechsel der Bäder" hat mir im
gestrigen Verwaltungsausschuß Erster Bürgermeister Martin Diepgen die
Prüfung zugesagt.
AD