An die Stadtverwaltung
Heilbronn
* 18.032
Rücksichtslos
Sehr geehrte Damen
und Herren,
eine Bürgerin beklagt sich erneut in einem
Schreiben
über Lärm, ausgehend vom Bolzplatz in der Robert-Bosch-Straße in
Sontheim. 2017 habe man zwei Schilder mit den Nutzungszeiten angebracht,
leider habe sich aber nichts geändert. Die Schilder würden wie
selbstverständlich und grundsätzlich ignoriert. Man müssen also
weiterhin das stundenlange Bolzen, Geschrei und laute Musik ertragen.
Vom Rathaus sei sogar versprochen worden, daß "wir auch an den
Feiertagen Ruhe haben dürfen". Ignoranz sei aber heutzutage die Devise.
Man habe jeden Sonntag das gleiche Theater und müsse in 30 Minuten Takt
selber auf die Zeiten aufmerksam machen, was aber fast immer mit
Beleidigungen und Beschimpfungen enden würde. Es werde natürlich weiter
gespielt.
Vom
Oberbürgermeister sei zwar empfohlen worden, die Polizei zu rufen, doch
wäre die Erfahrung, daß "die Ordnungshüter" meistens entweder zu
spät oder gar nicht kommen könnten: "Selbst wenn mal eine Streife da
war. hat es doch für die Personen keinerlei Konsequenzen, sonst
würden die doch nicht zwei Stunden später wieder da sein, um einfach
weiter zu machen".
Sie habe sich von einem Polizisten sagen lassen müssen, daß sie nicht
mehr anrufen soll, wenn auch Kinder spielen.
Wörtlich:
"Wie stellt man sich das dann vor, wenn Personen unterschiedlichen
Alters hier spielen. Kommt da jemand vorbei um aus zu sortieren? Und
glaubt man allen ernstes das Jugendliche den Platz dann verlassen?
Es geht doch hier immer um den gleichen Lärm. Das Dröhnen der Bälle, das
ständige Schießen gegen den Metallzaun usw. Es ist daher völlig
irrelevant, wer und wie viele Personen diesen Lärm verursachen! Und das
hat in keinster Weise was mit Kinderfeindlichkeit zu tun.
Dieser Bolzplatz ist gerade mal einen Steinwurf von diesem Haus
entfernt. Warum können sich die Verantwortlichen dieser
Einrichtung nicht vorstellen was es wirklich heißt wenn man JEDEN TAG
15 -20 STUNDEN diesen Lärm ertragen muss.
Wir sind nicht nur Bürger dieser Stadt sondern auch MENSCHEN die nicht
nur Pflichten sondern auch RECHTE haben.
Durch eine Rückenerkrankung ist es mir nicht mehr möglich Aktivitäten
außerhalb meiner Wohnung zu unternehmen, und wäre dringend darauf
angewiesen, auf meiner Terrasse zu entspannen und frische
Luft zu haben. Mein ganzes Dasein findet nur noch vorm Fernseher statt.
Das ist kein Leben mehr, und so habe ich mir mein Altwerden im eigenen
zu Hause nicht vorgestellt. Da ich nichts für meine Situation kann,
macht mich diese Unmenschlichkeit und Ignoranz (insbesondere vom
Rathaus) mir gegenüber fassungslos .Es ist nicht nur respektlos
sondern auch diskriminierend. Warum wird man hier behandelt wie Bürger
dritter Klasse?
Da es weder mit Schildern noch mit der Polizei den von mir erhofften
Erfolg gebracht hat, fordere ich Sie alle hiermit auf, daß der
Bolzplatz wenigstens an den Sonn- und Feiertagen geschlossen ist. Man
kann sich Wochentags austoben, das sollte doch auch mal ausreichend
sein. Warum gönnt man uns nicht ein mal ein paar Tage im Jahr Ruhe. In
anderen Gemeinden und Städten werden solche Plätze sogar täglich um
20.00 Uhr geschlossen, und bleiben an Sonn- und Feiertagen zu. Da muss
keiner in den Sommermonaten auch nachts noch um Ruhe betteln. Somit
könnte man sich jeglichen Ärger ersparen.
Was wir ganz besonders traurig finden sind Bürger, die in keinster Weise
Rücksicht nehmen auf unsere Feiertage. Für uns gab es wieder einmal
keine besinnliche Weihnachten. Allein an einem einzigen Tag mussten wir
uns fünf mal mit respektlosen Personen auseinander setzen. Sowie an all
den anderen Sonn- und Feiertagen auch.
Am Karfreitag haben wir 11 Stunden diesen Lärm mit türkischer Musik
ertragen. Verständnis Fehlanzeige. Es wurde erst recht gebolzt und der
Ball gegen den Metallzaun geschlagen. Ein Erwachsener hat dann alle
aufgefordert noch lauter zu sein. Das ist frech und
unverschämt. Erschreckend ist, daß ich mich auch von Kindern beleidigen
lassen muss, da war der Mittelfinger noch harmlos. Und die Polizei soll
ich ja nicht mehr rufen. Es kann und darf nicht sein das man von allen
Seiten nur beschimpft und beleidigt wird. ..."
Wir fragen dazu:
1. Welche
Stellungnahme gibt die Stadtverwaltung dazu ab;
2. in welcher
Weise kann für Abhilfe gesorgt werden?
Im Rahmen einer nachhaltigen und
sparsamen Haushaltsführung und einer umweltfreundlichen Reduzierung des
Papierverbrauchs bitten wir um Abhilfe, Stellungnahme und Rückantwort
per zeit- und kostensparenden einfachem eMail.
Mit freundlichen Grüßen
Bürgerbewegung
PRO Heilbronn
Alfred Dagenbach
Stadtrat |
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in Ihrer E-Mail vom 17.04.2018 beziehen Sie sich auf eine Beschwerde der
Bürgerin ...,
wohnhaft in der Robert-Bosch-Straße in Sontheim. Frau ... beschwert sich
zum wiederholten
Mal über Lärmbelästigungen durch den Bolzplatz auf der anderen
Straßenseite.
Sie fragen hierzu:
1. Welche Stellungnahme gibt die Stadtverwaltung dazu ab?
Frau ... hat sich mit obiger Beschwerde mehrmals per E-Mail an mich
gewandt, zuletzt am 09.
April 2017, am 13. November 2017 und am 02. April 2018. Sie erhielt
jeweils ein persönliches Antwortschreiben mit konkreten Maßnahmen der
Stadtverwaltung sowie mit Hinweisen, an wen sie sich bei Ruhestörungen
wenden kann.
Die Nutzungszeiten des Bolzplatzes wurden aufgrund der Beschwerden von
Frau ... eingeschränkt auf montags bis samstags von 8.00 bis 22.00 Uhr.
Es wurden Hinweisschilder zu den Nutzungszeiten angebracht, um eine
Handhabe für die Kontrollen des Ordnungsdienstes sowie für die gerufenen
Polizeibeamten zu haben. Der städtische Ordnungsdienst wurde angewiesen,
verstärkt und regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf einzuschreiten.
Eine regelwidrige Nutzung des Platzes ist nicht in unserem Sinne und ich
habe diesbezüglich Verständnis für die Verärgerung von Frau ....
Ich habe ihr empfohlen, bei
Bedarf die Polizei zu rufen.
Im Umfeld des nahegelegenen
städtischen Jugendtreffs kontrolliert der zuständige Leiter während
seiner Anwesenheit beständig, ob der Lärmpegel zu hoch ist. Zur
Lärmreduzierung wurde zudem die
Umzäunung des Platzes mit Gummi gedämmt.
Der Jugendtreff und der Bolzplatz leisten einen wichtigen Beitrag für
die Kinder- und Familienfreundlichkeit der Stadt Heilbronn. Aus meiner
Sicht ist deshalb zu begrüßen, wenn solche öffentlichen Anlagen von den
Familien und Jugendlichen gut angenommen werden. Es findet eine
sinnvolle Freizeitbetätigung statt und jugendliche Energien werden in
Sport und Spiel ausgelebt.
2. Wie kann für Abhilfe gesorgt werden?
Aus Sicht der Stadtverwaltung sind alle verfügbaren Möglichkeiten der
Entlastung geprüft worden.
Zum Beginn der wärmeren Witterung habe ich die städtischen
Ordnungskräfte nochmals angewiesen, insbesondere an den Wochenenden zu
kontrollieren und bei Bedarf einzuschreiten. Eine permanente Kontrolle
ist seitens der Einsatzkräfte nicht leistbar.
Mit freundlichen Grüßen
Harry Mergel
Oberbürgermeister
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