Nachdem bisher keine
Unterrichtung der im Verteiler zu diesem Schreiben
(Anlage) der "Vereinigung der Opfer des Stalinismus
(VOS)" Genannten seitens der Verwaltung erfolgt ist,
fragen wir an:
1. Welche
Stellungnahme gibt die Verwaltung zu diesem Schreiben ab?
2. Trifft
es zu, daß auf ältere Schreiben der VOS keine Reaktion
erfolgt ist und weshalb?
3. a)
Trifft es zu, daß in unserer Stadt wie dargestellt bei
Vertretern verbrecherischer Ideologien ("Hass,
Verachtung anderer [z.B. Antisemitismus], Aufrufe zu
Terror, zur Vernichtung ganzer sozialer schichten
[Klassenkampf] - zum Völkermord") mit zweierlei
Maß gemessen wird?
b) Kann
die Verwaltung diesen und weiteren Angaben in diesem
Schreiben begründet widerlegen?
c) Wenn
Nein: Welche Konsequenzen zieht die Verwaltung dann
daraus?

Anlage:
Schreiben den VOS (gescannt, daher mglw. fehlerbehaftet):
Heilbronn,d.
22.12.06
GEMEINSCHAFT EHEMALIGER POLITISCHER HÄFTLINGE
Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) e. V.
...
Büro des
Oberbürgermeisters der Stadt Heilbronn
Marktplatz 7
74024 Heilbronn
Herrn
Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach
Meine
Schreiben vom 27.9. und 27.11.06
Sehr
geehrter Herr Oberbürgermeister,
da auf meine beiden Schreiben noch keine Reaktion erfolgt
ist, möchte ich mich nochmals bezüglich der längst
überfälligen Umbenennung der Heilbronner
Karl-Marx-Straße in Erinnerung bringen. Der Pfarrer
Oskar Brüsewitz oder eine andere demokratische
Persönlichkeit wäre denkbar. Dass die verbrecherische
Ideologie des Marx spätestens in den Schicksalsjahren
1989-91 gescheitert ist, muss endlich zur Kenntnis
genommen werden. Folglich passen solche Straßennamen
nicht mehr in das Stadtbild der heutigen Zeit.
Stellen Sie sich einmal vor, 16 Jahre nach dem Ende des
2. Weltkrieges hätte es noch Plätze und Straßen mit
den Namen eines Horst Wessel oder Adolf Hitler gegeben.
Beide Gewaltregime nannten sich
sozialistisch".
Die Menschen verachtende Irrlehre von der Diktatur
des Proletariats" hat die menschliche Gesellschaft
im aufgeklärten 20. Jahrhundert deformiert,
demoralisiert und das Zusammenleben der verschiedenen
sozialen Schichten vergiftet wie nie zuvor.
Ihre schrecklichen Höhepunkte waren GULAG mit 112 und
Holocaust 20 Millionen Toten (Lexikon der Völkermorde
rororo).
Philosophie und Kritiken des Marx waren voller Hass,
Verachtung anderer (z. B. Antisemitismus*). Aufrufe zu
Terror, zur Vernichtung ganzer sozialer Schichten
(Klassenkampf) - zum Völkermord. Zahlreiche
Schmähschriften in Briefen, der Neuen Rheinischen
Zeitung und auch im Kapital" belegen dies.
Während die braunen Relikte nach Kriegsende konsequent
beseitigt wurden, haben leider viele der marxistischen
roten Gewaltherrschaft die Wende überdauert. Ein
Skandal, eine Missachtung der zahllosen Opfer jener
perfiden Hasslehre! Städte und Gemeinden sind zur
Beseitigung solcher Missstände aufgerufen. Dass dies
möglich ist, beweisen unsere osteuropäischen Nachbarn:
In Lettland und Litauen ist die kommunistische Partei
verboten; in Polen, Tschechien, Ungarn sind
kommunistische Symbole per Gesetz untersagt; in
der Slowakei wird sowohl linke als auch rechte
Volksverhetzung strafrechtlich verfolgt.
Auch Städte wie Chemnitz (früher Karl-Marx-Stadt),
Dresden und Leipzig haben erste erfreuliche
Schritte unternommen.
Bleiben wir bei der Bewältigung des blutigsten Kapitels
der Menschheitsgeschichte(1917-1991) nicht auf halbem
Wege stehen!
Die Schaffung einer freiheitlich-demokratischen Ordnung
ohne Klassen- und Rassenhass muss unser
aller Ziel bleiben. Das sind wir den Opfern und kommenden
Generationen schuldig.
In der Hoffnung auf baldigen positiven Bescheid verbunden
mit den besten Wünschen für ein frohes
Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2007 verbleibe
ich
mit freundlichen Grüßen
...
Nachzulesen
in Der Mythos Marx und seine Macher" von
Konrad Löw S. 196/97
Verlag Langen Müller 1. Auflage 1996, 2. Auflage 2000 -
Sonderproduktion
*Karl Marx: So finden wir, daß hinter jedem
Tyrannen ein Jude, wie hinter jedem Papst ein Jesuit
steht. Wahrlich, die Gelüste der Unterdrücker wären
hoffnungslos, die Möglichkeiten von Kriegen
unvorstellbar, gäbe es nicht eine Armee von Jesuiten,
das Denken zu drosseln, und Hand voll Juden, die Taschen
zu plündern".
*Friedrich Engels: Man fühlt in Österreich im
ganzen Volke, daß das Judenvolk dort die
niederträchtigste Sorte von Bourgeoisie und den
gemeinsten Schacher repräsentiert, und darin liegt die
ganze Antipathie gegen das Judengesindel..." S. 241
Oswald von Nell-Breuning (katholischer Priester und
Sozialwissenschaftler, einst Verfechter der marxschen
Klassenanalyse): Was Marx in der Welt angerichtet
hat, das ist sicher beispiellos... Wir können nur sagen,
die Veränderung, die er in die Welt hineingebracht hat,
ist doch zudem das größte Unglück, daß über die
Menschheit gekommen ist. Wir können uns unseres
Mitschülers Marx unmöglich rühmen, wenn dieses Rühmen
nicht eine kindliche Eitelkeit sein soll." (1983 bei
der Einweihung einer Gedenktafel am gemeinsamen Gymnasium
in Trier)
Verteiler:
Stadträtinnen und Stadträte Heilbronn
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